Antoniusschule Ehemalige, Antoniusschule Essen

   Zu Gast in Südamerika

 

Jorge Hidalgo aus Kolumbien in einem Workshop beim Gestalten der Regenbogenschlange
 
Mit selbst gestalteten indianischen Masken, chilenischen Tänzen, karibischer Percussion und kolumbianischen Kunstaktionen lernten unsere sechs- bis zehnjährigen Schülerinnen und Schüler im Frühjahr 1999 in einer Projektwoche andere Lebensweisen und Gewohnheiten aus einem  entfernten Erdteil kennen.
 
Das Projekt im Zusammenhang:

Jedes Jahr zum Martinsfest im November findet an unserer Schule neben dem großen Martinszug, den die Schule im Stadtteil Freisenbruch organisiert, ein Projekttag zum Thema Peru statt. Wir haben 1986 Patenschaften für Kinder aus einem Heim in Trujillo übernommen. Dies Heim ist in der Trägerschaft der Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul (das Mutterhaus ist in Hildesheim). Schwestern, die auf Heimaturlaub sind, waren in der Schule, um Lehrerinnen, Kindern und Eltern von ihrer Arbeit in Südamerika und den Kindern im Heim zu berichten.

Gleichzeitig findet jedes Jahr im November unter dem Motto „Wir teilen wie der heilige Martin“ eine Geldspendenaktion für unsere Patenkinder statt.

Das Projekt „Weltkinderfestival 99“:

Im November 1998 wurden von ETHNO ART RUHR Schulen gesucht, die Interesse daran hätten, in Zusammenarbeit mit ETHNO ART RUHR das „planet junior festival“, das jährlich in den Niederlanden stattfindet, hier im Ruhrgebiet umzusetzen. Das Motto für 1999 sollte lauten „Anden anders“. Da aus oben vorgestelltem Grund Südamerika immer von Interesse für unsere Schule ist, wurden wir für den 3. Dezember 1998 zu einem Informationstreffen in der Zeche Carl eingeladen. Die Schulleiterin und Elternvertreter nahmen an dieser Veranstaltung teil.

Bei diesem „Weltkinderfestival“ handelte es sich um dezentralisierte kulturelle Veranstaltungen und eine Art Kulturfestival.

Ziele waren:
- Grundschulkindern (u. deren Eltern und Angehörigen) mit verschiedenen Kulturen, ethnisch musikalischen und tänzerischen Formen und Konzepten, fremden Sitten und Gebräuchen bekannt zu machen.
- soziale und künstlerische Begegnungen zwischen den eingeladenen professionellen Künstlern und den Menschen bei uns.
- andere Lebensweisen, Musik- Tanz- und Theatertraditionen als europäische kennen zu lernen.

Schwerpunktländer 1999 sind die Andenländer Peru, Bolivien und Ecuador unter dem Motto: Anden anders.

Teilnehmen können eine oder mehrere Klassen einer Schule, ca. 6 Schulen aus der Stadt Essen.

Das ganze Projekt solle in drei Phasen ablaufen:

1. Phase: Kultur des betreffenden Landes wird den Kindern näher gebracht (Projektwoche oder Projektunterricht.)
Materialien dafür werden für die Lehrer (Lehrerheft mit Unterrichtsreihe / Schülerheft / Dias, Musikkassette) erstellt und sollen bis spätestens Ende Februar zur Verfügung gestellt.

2. Phase: Begegnung mit den Künstlern aus dem betreffenden Land. Hierzu gibt es Workshopleiter. (Termine mit den Künstlergruppen werden im Dezember /Januar abgesprochen.)

3. Phase: Umsetzung und Präsentation für die Öffentlichkeit - wenn es sich anbietet - mit den Kindern und den Künstlern

Weitere Perspektive soll sein: Umsetzung des Festivals als Weltkinderfestival nicht als einmalige Angelegenheit, sondern eher als regelmäßige Kulturarbeit mit immer wieder neuen Kindern und Kulturgruppen.

Nachdem Herr Christoph Hahn als Mitarbeiter von ETHNO ART RUHR bei uns in der Schule im Rahmen einer Lehrerkonferenz dem Kollegium und Elternvertreter/innen das Konzept des „Weltkinderfestivals“ im Dezember 98 vorgestellt hat, sprachen sich Lehrerkonferenz und Schulpflegschaft dafür aus, mit der ganzen Schule, d. h. allen Klassen, an diesem Projekt teilzunehmen. Im Januar 1999 wurden dann mit ETHNO ART RUHR die Termine für die Projektwoche - 03. bis 07. Mai 1999 - und das Schulfest - 29.05.1999 - festgelegt.

Da die angekündigten Materialien Anfang März immer noch nicht vorlagen, haben wir uns selber darum gekümmert und in Ergänzung unserer „Peru-Materialien“ Unterrichtsmaterialien organisiert, das heißt, bei verschiedensten Stellen gesichtet und besorgt, bzw. ausgeliehen. So haben wir uns vor und nach den Osterferien, mit Peru und den anderen Andenländern recht intensiv im Unterricht beschäftigt.

Erst Ende April stand dann erst fest, welche Künstlerinnen und Künstler zu uns in die Schule kommen würden. So mussten innerhalb kürzester Zeit, Absprachen mit den Gästen aus Südamerika getroffen werden. Da sie alle zur Zeit in Deutschland wohnen und auch recht gut Deutsch sprachen, war das für die Schulleitung zu bewerkstelligen. Das Kollegium hatte vorher festgelegt, dass sich die Projektgruppen klassenübergreifend zusammensetzen sollten, d. h. in jeder Gruppe sollten Kinder aus dem ersten bis vierten Schuljahr sein. Mit den Künstler/innen und Kolleginnen konnten wir insgesamt acht verschiedene Workshops anbieten.  

Es erfolgte dann die genaue Zeitplanung für die Künstler/innen und die Wahl der Kinder für „ihren“ Kurs. Ebenso mussten noch die Plakate, die im Entwurf vorbereitet waren, fertiggestellt werden.
 

Plakat zur Projektwoche

Da nicht nur wir „Zu Gast in Südamerika“ waren, sondern die Künstler/Innen bei uns zu Gast waren, haben wir uns um Quartiere für sie gekümmert und so haben sie Sonntagnachmittag an für eine Woche in nahegelegenen Pensionen und in Familien unserer Kinder gewohnt.

Nach diesen umfänglichen Vorbereitungen fand dann die Projektwoche statt.

Zu Besuch waren: Daniel Bazanta, karibische Percussion, und Jorge Hidalgo, indianische Masken, Drachen und Gipsabdrücke, aus Kolumbien, Isabel Lipthay, Tänze, Lieder, Leckereien und Dina und Sergio Gomez, musikalische Reise in die Geschichte, aus Chile. Sie arbeiteten mit Kindern aus allen vier Schuljahren, Lehrerinnen und Eltern eine Woche lang in 8 Workshops. Alle waren sehr beeindruckt von den Künstler/innen und ihrer Arbeit in dieser Woche.
 
Die Kinder übertragen indianische Motive auf den eingefärbten Stoff und gestalten sie farbig mit Pflanzenfarben.
 
Der Rahmen für das Fest am 29. Mai waren: ein Tag mit schönstem Wetter. Die Sonne schien, als sei sie in Kolumbien. Der Schulhof war schön hergerichtet. Es gab leckeren Kuchen und südamerikanische Gerichte. Außer den Künstler/innen aus der Projektwoche hatte wir die Gruppe „Inti Punchai“ zu Gast, die südamerikanische Musik und damit das ganze Fest richtig stimmungsvoll machte! Es wurde ein tolles Fest!
 
Die Kinder des Percussion-Workshops mit Daniel Bazanta bei ihrem Auftritt auf dem Schulfest.
 
Durch die besondere Zusammenarbeit mit den Künstler/innen, hat die Schule nach der Projektwoche und dem Fest Percussion-Kurse organisiert. Seitdem kommt Daniel Bazanta einmal im Monat freitagnachmittags nach Essen zu uns in die Schule um mit uns in Percussionenkursen für für Kinder und in einem Percussion-Kurs für Lehrerinnen und Eltern afro-latinische Rhythmen auf Congas und Tumbadoras zu trommeln. Es war für uns alle ein ganz neue Erfahrung und wir Erwachsene und die Kinder waren und sind mit Begeisterung bei der Sache. (siehe auch unter " Daniel Bazanta")

Rückblickend können wir sagen: Wir alle, Kinder, Eltern, Lehrerinnen haben beeindruckende Erfahrungen mit den Künstlerinnen und Künstlern aus Südamerika gemacht! Wir können sagen, sie sind als Gäste gekommen und als Freunde wieder gegangen. Die Verbundenheit mit Südamerika - sicher auch stellvertretend für andere ferne Kontinente/Länder - ist durch das persönliche Kennenlernen und die Zusammenarbeit über eine Woche mit den Menschen aus den fernen Ländern noch enger geworden.

Die Zusammenarbeit mit ETHNO ART RUHR in Person von Christoph Hahn und seinem Mitarbeiterteam war sehr gut.

Das Projekt "Weltkinderfestival" wurde in Essen  - nicht zuletzt aus finanziellen Gründen nicht weitergeführt. Dafür gab es ab dem Jahre 2000 nach Nottinghill in London, Berlin und Bielefeld auch in Essen den "Carnival der Kulturen".

 
Aus dem Gästebuch der Antoniusschule:

Es gab Tanz, Lieder, Empanadas. Unsere zwei Gruppen waren wunderschön, auch die Unterstützung der Lehrerinnen und der Mütter. Die Familie mit den zwei Mädchen, waren meine richtige Familie. Danke für diese schöne gemeinsame Erfahrung, wo wir alle voneinander lernen.

Eine dicke Umarmung an die Antoniusschule!

4.5.1999 Mit schönen Grüßen

Isabel Lipthay


Es hat uns sehr gefreut, hier mit Euch musiziert zu haben. Die Organisation war sehr gut und die Kinder waren so begeistert. Das macht uns sehr glücklich.

Vielen Dank für alles und bis zum nächsten Mal.

Eure Sergio Gomez und Dina Letelier-Gomez 7.5.1999


Ich glaube sagen zu können, dass die Antoniusschule eine besondere Schule ist, mit der es sehr viel Spaß gemacht hat, zusammen zu arbeiten.

Ich hoffe, wir werden noch viele schöne Projekte gemeinsam gestalten.

7.5.1999 Christoph Hahn

ETHNO ART RUHR


Aus dem Spanischen übersetzt:

Es gibt weder Eile noch Forderungen, die Menschen sterben nicht aus.

Ich gehe mit einem Rucksack voll Erinnerungen gefüllt mit Farbe, Form, Rundungen, Kanten und unendlicher Zärtlichkeit. Vielen Dank, dass ihr mir erlaubt habt in eure Herzen einzutreten.

7. Mai 1999 Jorge Hidalgo


Aus dem Spanischen übersetzt:

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit von Ihrer Schule, den Schülerinnen und Schülern. Ich hoffe, dass es allen bis zum nächsten Mal gut ergeht.

6. Mai 1999 Daniel Bazanta


Aus dem Spanischen übersetzt:

Uns hat es viel Spaß gemacht, hier zu spielen. Vielen Dank für den schönen Tag!

Aus ganzem Herzen denkend aus Bolivien

Griffo, Felix, Bicho und Rolando von Inti Punchai 29.5.1999

 

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