Im Rahmen des Projektes "Kultur & Schule" haben sich zwölf Viertklässlerinnen und Viertklässler der Antoniusschule ein Schuljahr lang unter Anleitung des Essener Malers Ralf Koenemann kreativ ausgelebt.
Freisenbruch. Richtig stolz sind die zwölf Antoniusschülerinnen und -schüler, die im Rahmen des landesweiten Projekts "Kultur & Schule" mit Künstler Ralf Koenemann kreativ gearbeitet haben, dass eine Auswahl von rund 80 Bildern an den Wänden ihrer Schule hängen. Zu verschiedenen Themen haben sie seit August 2007 mit dem ortsansässigen Maler ihre Ideen auf die Leinwand gebannt.
Einmal pro Woche haben sich die Mädchen und Jungen freiwillig anderthalb Stunden in der Schule mit Ralf Koenemann getroffen. Ein paar mal sind die Pennäler auch zu Besuch in dessen Malschule in Kray gewesen. Zum Abschluss des Projektes können Mitschüler, Eltern und Lehrer begutachten, welche künstlerische Entwicklung die Teilnehmer vollzogen haben.
"Die ersten zwei, drei Stunden habe ich die Kinder frei etwas machen lassen, ohne einzugreifen", erklärt Ralf Koenemann. Angefangen mit dem Thema Wale und der Auseinandersetzung mit Positiv und Negativ hat er seine Schützlinge danach quasi "an die Hand genommen". Am Ende stehen nun interessante Nachwuchswerke zum Thema Höhlenmalerei, die den Vergleich mit abstrakten Tierdarstellungen wie beispielsweise von Picasso, Beuys oder Matare? nicht scheuen brauchen.
Auch die Oberflächenstruktur dieser Bilder haben die jungen Künstler fasznierend gestaltet. Pigmentartig sind erdverwandte Materialien und Farben verarbeitet worden, so dass die Strukturen aus dem Bildraum heraustreten - wie bei einem Relief. Die Linien und Konturen der abstrakt nachempfundenen Tiere haben sie bewusst betont.
Besonders wichtig ist Koenemann die "Basisarbeit", wie er sie nennt. Beispielsweise hat er exemplarisch mit den Kindern Farbverläufe thematisiert. Ferner hat er auch das das Auge der Schülerinnen und Schüler für ihre Arbeiten geschärft. Nicht alles muss perfekt sein und bei scheinbar misslungenen Versuchen hat er sie davon überzeugt, dass auch jene eine künstlerische Qualität besitzen.
"Es hat sehr viel Spaß gemacht", betont Darlene. Am liebsten male sie Tiere und die Arbeit mit Herrn Koenemann sei auch Motivation, mehr in der Freizeit zu malen. "Am Anfang dachte man, wie male ich das jetzt, aber er hat uns Tipps gegeben", unterstreicht die 10-Jährige. Auch Schulleiterin Clarissa Waclawek ist begeistert: "Was mich besonders beeindruckt, ist, dass ich staune, was in den Kindern steckt." Seit vielen Jahren habe die Antoniusschule das Anliegen, Profis in die Schule zu holen.
"Wir Lehrer profitieren auch davon und bekommen neue Impulse für den Unterricht", findet Waclawek. Im nächsten Schuljahr werde man mit Theaterpädagogin Sarah Jäger von der Studio Bühne Essen ein Projekt durchführen.Regelmäßig finden in der Antoniusschule Projekte statt, die den Schulalltag mit Kulturthemen verbinden, sei es bildende Kunst, Theater oder Musik.
Am Samstag, 21. Juni, spielen die Mädchen und Jungen der schuleigenen Trommelgruppe "Comparsa de San Antonio" unter der Leitung von Daniel Bazanta von 14 bis 14.30 Uhr in der Fußgängerzone an der Marktkirche bis hin zum Burgplatz im Rahmen von "Essen verwöhnt" (Gourmetmeile", und der "fete de la musique").
Von Tim Walther
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